Intermoto Köln am Donnerstag, 6.10.22

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      Intermoto Köln am Donnerstag, 6.10.22

      Ich werde am Donnerstag zur Intermoto 2022 nach Köln aufbrechen.
      Wenn jemand Lust hat ....
      Allerdings bei Zeiten weg und mit dem Motorrad.

      Wer hat Lust mitzukommen ???


      Ich werde im Anschluß nicht wieder zurück fahren, sondern eine mehrtägige Tour anhängen.
      Zum Stammi bin ich natürlich wieder zurück :D


      Wenn man Rechts dreht, wird die Landschaft schneller. :thumbsup:
      Das Vorhaben Intermot 2022 habe ich erfolgreich hinter mir.

      Beim Thema "Zelten/Camping" bin ich zur Überzeugung gekommen, dass es nach mehr als 18 Jahren doch etwas mehr Übung braucht.

      Das Training werde ich in der Saison 2023 erneut aufgreifen.

      Die Anreise am Donnerstag verlief, wie zu erwarten, ohne Probleme.

      Zuerst überlegte ich, ob ich denn nicht besser einen Direkt-Flug zum
      Köln-Bonner Flughafen nehmen sollte, doch womöglich scheiterte dieser
      Plan bereits im Vorfeld an einer Start- und Landeerlaubnis.


      Geplant auf kleineren Strassen, startete ich gegen 8.oo Uhr in Richtung Eifel.

      Obwohl so nah, ist diese Region mir doch eher unbekannt und so verwunderte es
      nicht, dass ich mich nach kaum mehr als 100 km in , mir unbekannten,
      Regionen befand.

      Der Morgen war noch etwas kühl und im Laufe des Vormittags sollten es auch nicht mehr als 12°C werden.

      Hauptsache, es war trocken und die Sonne wurde nicht durch Nebelschwaden getrübt.



      Gleich hinter Wittlich beginnt die Schönheit der Eifel und den Einfluss der
      rauhen Landschaft auf die einstigen Strassenbauer kann man nach den
      ersten Kilometern erfahren.

      Die Zeit sass mir sprichwörtlich etwas im Nacken, sonst wäre ich nicht ohne
      einen Abstecher in Gillenfeld am beschaulichen Puvermaar
      vorbeigefahren.

      Doch auch die Landschaft ansich lässt das Herz eines Bikers höher schlagen.




      Nicht annähernd können meine Bilder den Reiz der Landschaft, den Ursprung aus
      heißer Lava und das kurvige Herz der Eifel wiedergeben.

      Sie lassen auch nicht im Ansatz erahnen, auf welches Abenteuer man sich in
      der "Grünen Hölle" einläßt. Viel zu Vielfältig sind die möglichen Wege.
      Zu weitreichend die Ausladung der landschaftlich reizvollen Umgebung.

      Wie dem auch sei, - ich folgte durch viele kleinere Täler immer das Ziel vor Augen.

      Auch durch das Ahrtal bin ich gekommen.
      Hier und auch anderswo sind die Spuren der Verwüstungen des letzten Jahres
      immer noch zu sehen, wobei die Menschen schon sehr viel geleistet haben.
      Chapeau ! (Hut ab!)

      Ich ersparte mir hier die üblichen Fotostopps, denn die damaligen Fernsehbilder sind immer noch gegenwärtig.

      Ich war früh an und so hatten auch bekannte Einkehrstationen wie der bekannte Bikertreff "Haus Waldfrieden" in Schuld noch geschlossen.
      Schade.

      Gegen Mittag hatte ich Köln und damit mein Etappenziel erreicht.



      Schnell war mein Campingplatz gefunden und auch das Aufstellen des Schlafgemaches gestaltete sich nicht sonderbar schwierig.

      Hier sollte ich also die Nacht verbringen.

      Das Messegelände schnell gefunden und dank eines Rabattes auch angenehm in der Eintrittspreisgestaltung.

      Mit nicht zu hoher Erwartung sah ich mir das Messegeschehen an.

      Nun, was will man beschreiben ? Es ist Donnerstagmittag und die Meisten,
      der angesprochenen Klientel, geht in der Regel ihrer
      Arbeitsbeschäftigung nach.

      Was nicht unbedingt verkehrt sein muss, denn so brauche ich mir zumindest
      keine Gedanken über "C" und den damit evtl. verbundenen Mindestabstand
      zweier Personen machen.

      Mag es der Ungewissheit wegen Corona oder der in 6 Wochen stattfindenden
      "Eicma" in Italien geschuldet sein , dass namhafte Hersteller/Fabrikate
      nicht vertreten waren sei einmal dahingestellt.
      Ich fand es war eine tolle Mischung aus Fahrzeugen, Technik und Zubehör. Wobei man schon
      bemerkte, dass die Elektromobilität immer mehr in den Focus rückt.

      Es war für mich ein sehr entspannter Messebesuch. Mir hat es gefallen.

      Ein Erlebnis wie eine Messe, kann das Internet nicht bieten.
      Man sollte hingehen und das Engagement unterstützen,
      denn sonst werden Veranstaltungen wie diese bald der Vergangenheit angehören.

      Das wäre Schade.



      Schnell verging die Zeit.
      Zurück zum Quartier und sich bei Zeiten zur Nachtruhe begeben.
      Die Nächte im Oktober sind bereits kühl und feucht.
      Entsprechend nass waren auch Motorrad und vor allem Zelt am Morgen.



      Die Überwurfplane des Zeltes war so nass, dass mir beim Abbau der selbigen,
      das Wasser förmlich ins Innenzelt tropfte, sodass an eine zweite
      Übernachtung nicht mehr zu denken war.

      Eiskalt waren die Finger. Hier machten sich die "nur" 7°C Aussentemperatur bemerkbar.
      Aber was solls, - Auf die Zähne beißen (oder damit klappern) und weiter gehts.
      Wie angedacht und angekündigt wollte ich zum Westerwald-Museum nach Steinebach.

      Das Museum nicht großartig ausgeschildert und hätte ich es nicht als
      Haltepunkt in meinem Navi eingegeben, wäre ich wohl ohne es zu bemerken
      daran vorbei gefahren.
      Ich traf dort einen Bekannten. Er würde wohl heute noch aucf mich warten.

      Das Museum - WAHNSINN kann man nur sagen.

      Ehrlich gesagt, so was hab ich noch nie gesehen. "Ein Muss" für jeden
      Zweiradliebhaber, aber auch für Jeden, welcher sich nicht nur auf dem
      Gebiet der Zweiräder auf eine Zeitreise begeben möchte.



      Hier findet sich einfach alles, was aus der Vergangenheit übrig geblieben ist.

      Hier steht neben alten Zündspulen durchaus auch mal eine Sammeltasse
      aus Omas Fundus. Oder Einmachgläser welche zufällig unter den
      Hauptständer einer alten DKW gerollt zu scheinen.

      Unzählige Öldosen, Fettpressen und Ballhupen, aber auch Puppen, Spielzeug und
      anderes aus einer längst vergessenen Zeit. Es fühlt sich an, als sei der
      Meister nur gerade mal etwas besorgen zu sein und seine Frau habe den
      Hausfrauenalltag mal sich alleine überlassen. Selbst mein Bekannter kannte die
      Adresse nicht und staunte nicht schlecht. Obwohl er nicht mal ne Stunde
      entfernt wohnt.
      Ein tolles Tourenprogramm.

      Einmal noch etwas Blödsinn als Polizeihauptmeister, im dargestellten Revierbüro, machen
      und wir gönnten uns im Anschluß, als Abschluß, einen Kaffee (wie zu
      Omas Zeiten) und plauderten mit anderen Besuchern viel länger als man es
      eigentlich vorhatte.

      Wie so oft unter Freunden.



      So kam es, dass ich mich viel später auf den Weiterweg machte und mir förmlich die Zeit weglief.
      Auch alles "am Hahn drehen" verkürzte die vorgenommene Strecke nicht und die
      Uhr im Cockpit verrichtete ohne Unterlass ihre Arbeit.

      Demzufolge, aber auch dem Umstand, dass ich mir für die anstehende Übernachtung
      noch eine feste Unterkunft besorgen müsste (das Zelt war pitsche Nass),
      machte ich mir so meine Gedanken.



      Kurzum: Kurz hinter Weilburg an der Lahn entschloss ich mich doch nach Hause zu fahren und den Heimweg anzutreten.
      4 Stunden auf geschlungenen Wegen sagte mein Navi. Das ist zu schaffen dachte ich noch und gab Gas.
      Die letzten 130 km fuhr ich im dunkeln und musste Feststellen, dass Nachtfahrten nicht mehr mein Ding sind.

      Es war ein kurzes, aber auch schönes Abenteuer.

      Und würde mich jemand danach fragen : Ich würde es immer wieder tun, - sofern ich von zu Haus aus darf.





      Wenn man Rechts dreht, wird die Landschaft schneller. :thumbsup:
      Lieber Janosch, Stefan!

      Vielen Dank für diese eindrucksvollen und poetischen Zeilen! Wann veröffentlichst Du Dein erstes Buch oder ist das bereits geschehen?
      Ich habe gerade Michael Deinen Reisebericht vorgelesen und wir sind beide beeindruckt.

      Herzliche Grüße Michael und Christine